|
|
Morris Stammbaum:
Minor (1928-1934)
Minor |
Morris Minor (1928) |
Produktionszeitraum: |
1928–1934 |
Karosserieversionen: |
Tourenwagen 2/4 Türen
Limousine 2 Türen
Kombi 3 Türen |
Motoren: |
0,85 l-R4, 20 bhp (15 kW)
0,9 l-R4, 27,5 bhp (20 kW) |
Länge: |
2997-3378 mm |
Breite: |
mm |
Höhe: |
mm |
Radstand: |
1981-2311 mm |
Leergewicht: |
kg |
Der Morris Minor wurde in zwei
Versionen gefertigt. Von 1928 bis 1932 hatte er einen Motor mit
obenliegender Nockenwelle,
danach einen eher konventionellen gleichgroßenseitengesteuerten
Motor, bis die Produktion
1934 eingestellt wurde. Beide hatten einen Hubraum von 847 cm³.
Der Erfolg des
Austin Seven,
der 1922 erschien, ermutigte die Wettbewerber von
Austin,
vergleichbare Konstruktionen anzubieten. Der Minor war der Beitrag von Morris
für den Markt der Kleinfahrzeuge. Obwohl das wichtigste Montagewerk der Firma in
Cowley (bei Oxford) lag, wurde das neue Auto nicht dort konstruiert. Fahrgestell
und Antrieb wurden von einem Tochterunternehmen entworfen, ‚’EG Wrigley’’, einem
Getriebehersteller in
Birmingham,
den Morris nach Konkurs gekauft und in „Morris Commercial Cars“ umbenannte
hatte. Der Motor wurde bei
Wolseley
weitgehend neu konstruiert, einem Unternehmen, das William Morris persönlich
gehörte. Er war viel kleiner als jeder bis dahin von Wolseley hergestellte Motor
und hatte eine obenliegende Nockenwelle, die von einer
Königswelle
angetrieben wurde, die auch den Anker der Lichtmaschine trug. Der Motor hatte
einen einzelnen SU-Vergaser und eine Spulenzündung. Er leistete 20 bhp (15 kW)
bei 4.000 min-1. Der Wagen war mit einer 6-Volt-Elektrik
ausgestattet.
Das Fahrgestell mit 1.981 mm
Radstand wurde aus U-Profilen gebaut, alle Räder waren an Halbelliptikfedern und
starren Achsen aufgehängt. Der Wagen hatte seilbetätigte Vierradbremsen.
Zunächst wurden eine zweitürige Limousine in Gemischtbauweise und ein
viersitziger Ganzstahltourer angeboten. Das Modell wurde 1928 auf der London
Motor Show vorgestellt. Die Limousine kostete £ 135, der Tourer £ 125.
Ganzstahlmodelle und ein Kombi wurden ab 1930 angeboten.
Der Motor war teuer herzustellen
und hatte häufig mit Öl in der Lichtmaschine zu kämpfen, so dass 1931 ein
einfacherer seitengesteuerter Motor entworfen wurde, der fast die gleiche
Leistung, 19 bhp (14 kW) bei 4.000 min-1, entwickelte. Einige Zeit
wurden beide Versionen parallel hergestellt. Die OHC-Maschine überlebte bis 1932
im viertürigen Modell, das auch hydraulische Bremsen bekam. Die niedrigeren
Herstellungskosten für den neuen Motor ermöglichten es der Firma, den Minor in
als Zweisitzer mit einfacher Ausstattung für die "magischen" £ 100 zu verkaufen.
1932 wurde die Karosserie leicht
überarbeitet und erhielt ein rundlicheres Aussehen. Der Benzintank wanderte vom
Motorraum unmittelbar vor der Windschutzscheibe in den Heck des Autos. Eine
elektrische
Benzinpumpe
wurde eingebaut. 1933 ersetzte ein Vierganggetriebe in den teureren Modellen das
bisherige Dreiganggetriebe. 1934 erhielt es eine Synchronisierung für die oberen
beiden Gänge. Alle Modelle hatten nun hydraulische Bremsen.
Der Minor wurde 1934 durch den
Morris Eight
ersetzt, der sich weiterhin gut verkaufte.
Minor MM
(1948–1952)
Minor MM |
Reihe von Morris Minor
unterschiedlicher Baujahre; ganz hinten ein Minor MM |
Produktionszeitraum: |
1948–1952 |
Karosserieversionen: |
Cabriolimousine 2 Türen
Limousine 2/4 Türen |
Motoren: |
0,9 l-R4, 27,5 bhp (20
kW) |
Länge: |
3759 mm |
Breite: |
1549 mm |
Höhe: |
mm |
Radstand: |
2184 mm |
Leergewicht: |
749 kg |
Die Nachkriegsversion des Morris
Minor - die ursprünglich „Mosquito“ hatte heißen sollen - wurde auf der Earls
Court Motor Show am 20. September 1948 vorgestellt. Sie war das Werk eines Teams
um Sir
Alec Issigonis,
der später den
Mini
konstruierte. Sir Alec ist für den Mini berühmt geworden, war aber eher stolz
auf seine Teilnahme im Kontruktionsteam des Minors. Er war der Meinung, der
Minor sei ein Fahrzeug, das viele Vorzüge und Annehmlichkeiten eines guten Autos
mit einem günstigen Preis für die Arbeiter verbinde, während der Mini eine
spartanische Art von Komfort biete, bei dem alles auf das absolute Minimum
reduziert sei. Der Morris Minor wurde im Vergleich mit Fahrzeugen der
Wettbewerber in den späten 1940er Jahren und während der gesamten 1950er Jahre
als geräumiges Auto mit guter Kurvenstabilität und gutem Handling geschätzt.
Der ursprüngliche Minor MM war
als zwei- und viertürige Limousine und viersitzige Cabriolimousine verfügbar.
Die vordere Radaufhängung mit
Torsionsstab
teilte er sich mit dem
Oxford MO,
ebenso die selbsttragende Karosserie. Ursprünglich vorgesehene Vierzylinderboxermotoren
mit 800 und 1.100 cm³ wurden verworfen, weil zu ihrer Entwicklung das Geld
fehlte und die Produktion zu teuer gekommen wäre. Somit wurde der
seitengesteuerte Vierzylinderreihenmotor des Vorgängers
Morris Eight
eingesetzt. Er wies einen Hubraum von 918 cm³ auf, eine Leistung von 27,5 bhp
(21 kW) sowie ein Drehmoment von 53 Nm. Die kleine Maschine ließ den Minor eine
Spitzengeschwindigkeit von 103 km/h erreichen und benötigte 5,9 l/100 km.
Issigonis missbilligte den Einsatz dieser Vorkriegskonstruktion.
Frühe Modelle hatten eine
Aussparung in der Mitte zwischen den Stoßfängerhälften, da das Serienmodell
gegenüber dem Prototyp verbreitert worden war - und weil bereits viele „kurze“
Stoßstangen produziert worden waren, behalf man sich mit diesem kleinen Trick;
kurz darauf wurden Blätter der richtigen Länge verbaut. Diese Verbreiterung von
4" (10 cm) findet man auch heute noch bei allen Morris Minor Modellen als
mittige Prägung auf der Motorhaube. Der Export in die USA begann 1949, wobei die
Scheinwerfer ab Oktober 1950 von ihrem bisherigen tiefen Platz im Kühlergrill
auf die Kotflügel versetzt wurden, um den US-Sicherheitsvorschriften zu
entsprechen. Ab 1951 wurde das für alle Morris Minor Standard. Bei
Produktionsende der ersten Serie waren etwas über 1/4 Million Autos verkauft
worden, 30 % davon waren Cabriolimousinen.
Morris
Minor Series II (1952-1956)
Minor Series II |
Morris Minor Series II in
Australien |
Produktionszeitraum: |
1952–1956 |
Karosserieversionen: |
Cabriolimousine 2 Türen
Limousine 2/4 Türen
Lieferwagen, 3Türen
Kombi 3 Türen |
Motoren: |
0,8 l-R4, 30 bhp (22 kW) |
Länge: |
3759 mm |
Breite: |
1549 mm |
Höhe: |
mm |
Radstand: |
2184 mm |
Leergewicht: |
787 kg |
1952 wurde der Minor überarbeitet
und erhielt den obengesteuerten Austin-Motor der A-Serie mit 803 cm³. 1953
wurden der Kombi eingeführt, Traveller genannt, sowie Lieferwagen- und
Pick-up-Modelle. Der Traveller hatte einen „Woody“-(Holz-)Aufbau
mit zwei Hecktüren. Die Cabriolimousine und die Limousinen wurden weiterhin
gebaut.
Der Motor war für den
Hauptwettbewerber des Minor, den
Austin A30,
konstruiert worden, wurde aber in beide Fahrzeuge eingebaut, da Austin und
Morris 1952 in der
British Motor Corporation
aufgegangen waren. Die neue Maschine fühlte sich kräftiger an, obwohl alle
Messwerte schlechter waren als die der bisher eingebauten Motoren. Eine
Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 54 Sekunden war immer noch bescheiden,
ebenso wie 101 km/h Höchstgeschwindigkeit. Der Benzinverbrauch stieg auf 6,5
l/100 km.
Der Kühlergrill wurde im Oktober
1954 geändert, und das Fahrzeug erhielt ein neues Armaturenbrett mit
Zentraltachometer. Bis zum Produktionsende 1956 wurde fast 500.000 Fahrzeuge
hergestellt.
Motoren
- 1952–1956 - 803 cm³ A-Series
R4, 30 bhp (22 kW) bei 4.800 min-1, 54 Nm bei 2.400 min-1
Morris Minor 1000 (1956–1971)
Minor 1000 (ADO59) |
Morris Minor 4 Türen (1956)
Morris Minor Traveller
„Woody“
Morris Minor 1000 (1956),
linksgelenkt |
Produktionszeitraum: |
1956–1971 |
Karosserieversionen: |
Cabriolimousine 2 Türen
Limousine 2/4 Türen
Lieferwagen 3 Türen
Kombi 3 Türen |
Motoren: |
0,95 l-R4, 37 bhp (27 kW)
1,1 l-R4, 48 bhp (35 kW) |
Länge: |
3759 mm |
Breite: |
1549 mm |
Höhe: |
mm |
Radstand: |
2184 mm |
Leergewicht: |
762 kg |
Das Auto wurde 1956 nochmals
überarbeitet und erhielt den Motor des
Austin A35
mit 948 cm³ Hubraum. Der neue Motor war durch die verstärkte Kurbelwelle
wesentlich robuster; das ebenfalls verbesserte Getriebe (mit kurzem Schalthebel)
verfügte über eine glücklichere Abstufung und war leichter zu schalten. Die
geteilte Windschutzscheibe wurde durch eine gebogene ersetzt, die aus einem
Stück bestand. Zudem wurde das Heckfenster vergrößert. Eine Luxusausführung auf
Minor-Fahrgestell, aber mit einem größeren BMC-Motor der B-Serie, wurde als
Riley 1.5
bzw.
Wolseley 1500
ab Anfang 1957 verkauft. Viele Minor-Enthusiasten betrachten den Minor 1000 als
ausgewogenstes Modell. Der spätere 1.098 cm³-Motor sollte nie ganz die Laufruhe,
die Haltbarkeit und die Ökonomie des 948er erreichen.
1960 wurde der Minor das erste
britische Auto, von dem mehr als eine Million Exemplare verkauft worden waren.
Am 22. Dezember 1960 wurde der einmillionste Minor hergestellt. Anlässlich
dieser Gelegenheit wurde eine Serie von 350 zweitürigen Limousinen mit violetter
Lackierung und weißer Innenausstattung gebaut. Auf den Seiten der Motorhaube und
am Kofferraumdeckel konnte man die Typenbezeichnung „Minor 1,000,000“ (anstatt
des üblichen „Minor 1000“) lesen.
Der Minor 1000 bekam 1962 eine
noch größere Maschine mit 1.098 cm³ Hubraum (wie die späten
Austin A35-Modelle).
Er erreichte nun eine Höchstgeschwindigkeit von 124 km/h und verbrauchte 6,2
l/100 km. Weitere Änderungen umfassten für den Modelljahrgang 1965 ein neues
Layout für das Armaturenbrett (ein Handschuhfach mit Deckel für den Beifahrer,
eines ohne Deckel für den Fahrer), eine neue Heizung sowie neue Rück- und
Blinklichter. Das Auto sah dennoch nun etwas altbacken aus und die
Produktionszahlen gingen zurück - der Erfolg von Konkurrenten aus fremdem (z.B.
Ford Cortina)
und eigenem Haus (Austin
1100/1300) beeinflusste
die Verkaufszahlen. Die Produktion der Cabriolimousine wurde 1969 eingestellt,
die der Limousinen im Jahr darauf. 1971 war das letzte Jahr für den Traveller
und die Lieferwagen. Insgesamt wurden 850.000 Minor 1000 hergestellt.
Offizieller Nachfolger war der
Morris Marina,
der auf den Bändern in Cowley hergestellt wurde. Das Management der
BLMC
sah im Marina einen günstiger herzustellenden Wettbewerber des
Ford-Erfolgsmodells Cortina (der in vieler Hinsicht konservativ konstruiert
war). Dies ging auf Kosten des (in seinen besten Tagen) innovativen Morris Minor.
Motoren
- 1956 - 1962: 948 cm³
A-Series R4, 37 bhp (28 kW) bei 4.750 min-1, 68 Nm bei 2.500min-1
- 1962 - 1971: 1.098 cm³
A-Series R4, 48 bhp (35 kW) bei 5.100 min-1. 81 Nm bei 2.500
min-1
Quelle:
WIKIPEDIA
|